Den Milford Sound erreicht man über
eine der gefährlichsten Straßen der Welt, die Milford
Road.
Es kam schon vor, dass diese Strasse 1336 Stunden im
Jahr durch Lawinen, Erdbeben,
Teufelswinde, Erdrutsche und
Sinnfluten unbefahrbar war.
So gefährlich wie diese Straße ist, so idyllisch ist sie
auch. Nach 120 km von Te Anau nach Milford,
auf größten
Teils Schotterpisten, nähern sich die meisten dem Fiordland
vom Wasser aus.
Man lässt sich
mitreißen von Anblick der mächtigen Berge und tosenden
Wasserfälle.
Der 22 km lange Fiord wird
dominiert vom 1695 Meter hohen Mitre
Peak,
der fast
senkrecht aus dem Wasser ragt. Gleich daneben
sind die beautiful Sutherland Falls.
Der Milfordsound ist eine weitere Facette der Natur
Neuseelands und wie so oft schwer zu beschreiben.
Ein Land in dem 50 Millionen Schafe häufig
bestimmen, wer Vorfahrt hat im
Strassenverkehr.
Ein "Muss" war natürlich das
Flugwochenende in Wanaka. Warbirds over Wanaka 1+2.
Ein einmaliges Erlebnis für jeden, der
sich für den Flugsport
interessiert.
Spektakuläre Flugmanöver,
alte Kriegsmaschinen und dies bei bestem Wetter vor einer unglaublichen Kulisse
zwischen Cardrona
und den Harris Mountains.
Selbst Mutter Erika hat es sich nicht nehmen
lassen und ist um die halbe Welt geflogen,
um Ihren
"Buben" zu besuchen. So sind wir in Zweieinhalbwochen 3000 km gefahren und haben
einige Highlights gemeinsam angesehen. Erika, ich hoffe es hat Dir gefallen.
Moeraki liegt zwischen Oamaru und
Dunedin und ist bekannt durch die übergroßen fast
kugelrunden Steine
– Boulders genannt. Selbst
Wissenschaftler sind sich nicht einig, wie diese fast
glatten Steine mit einem
solchen Gewicht und einem
Durchmesser von bis zu 4 Meter an den Strand der Ostküste
gekommen sind.
Dunedin, die zweitgrößte Stadt der
Südinsel wird auch die schottische Stadt in NZ genannt.
Ein
viertel der 110.000-Einwohner sind Studenten in der Heimat
der ersten Kiwi-Universität.
Mir ist Dunedin jedoch deshalb
in guter Erinnerung, da ich mein erstes Auto eingebüsst
habe.
Mein Chariot hat mir die Fahrt hoch zur Baldwin Street, die steilste Strasse der Welt,
mit einem
Gradient von 1:1266 übel genommen – es hat mir den Motor
gekostet und somit war ein
neuer Schlitten fällig. Der
Botanische Garten und die historische Altstadt wurden
nebenbei erkundet.
Der eigentliche Grund unseres Besuches war jedoch die
königliche Albatross Kolonie auf Otago Peninsula.
Die Riesenvögel mit einer Spannweite von bis zu drei Meter,
die 80 % des Jahres auf dem Wasser verbringen
kommen hier
zum Nisten auf die Halbinsel.
Die großen, auffälligen Vögel sehen bei ihrem Landeanflug
recht tollpatschig aus. Es ist lustig anzusehen,
wie unsere
Fliegerkameraden, wie manche von uns Drachenfliegern,
unmittelbar nach der Landung auf der Nase liegen.
Ein Wochenende auf Stewart Island reicht
schon aus, um die Schönheit im Umkreis der einzigen
Ansiedlung Oban in der Halfmoon Bay mit ihren 350 Einwohnern
zu erkunden.
Bereits wenige hundert Meter hinter der
einzigen bewohnten Bucht steht man im Regenwald
und fühlt sich wie in eine
Märchenlandschaft versetzt.
Die Maori-Legende sagt: Die kleine Insel Rakiura diente dem
Kanu Mauis (womit die Südinsel gemeint ist)
als Ankerstein,
während an der Angel des trickreichen Halbgottes aus der
Maorigeschichte ein
mächtiger Fisch (die Nordinsel)
zappelte.
Auf den 245 km Wanderwegen ringsum die
Insel besteht die größte Wahrscheinlichkeit auf das
lichtscheue
Federvieh – den Kiwi – zu stoßen. Was uns richtig
beeindruckt hat war der kurze Abstecher auf
einem Segelboot
zur unbewohnten Vogelinsel Ulva Island.
Stewart Island hat wahrscheinlich den einzigen registrierten
6-Loch-Golfplatz der Welt.
Der Mt. Cook (die höchste Erhebung
mit 3764 Metern) ist in den Southern Alps, die fast die
gesamte
Südinsel durchziehen, zu finden. Das Schmelzwasser des Tasman-Gletscher strömt in
den Lake
Pukaki.
Die Kristalle des Gletscherwassers geben
dem See eine ungewöhnliche, faszinierende blaue Farbe.
Das Wetter in den Kiwi-Alpen ist mit unserem
Alpenwetter nicht zu vergleichen.
In wenigen Minuten kann
das Wetter umschlagen, und dies macht so manche Tour
gefährlich.
Ich musste 2 Tage warten, bis sich der "heilige
Berg" zeigte.
Auf Grund der Unbeständigkeit des Wetters entschied ich
mich für eine 2-Tages-Tour zum Müllers Hut
auf dem Mt.
Olivier. Bei Kaiserwetter am ersten Tag und herrlichem Blick auf den
Mt. Cook,
der sich beim Sonnenuntergang in einer unglaublichen Farbenvielfalt zeigt, lassen sich
die Strapazen
des Aufstiegs vergessen.
Mit sicherem Abstand
kann man im 5-Minuten Takt den abgehenden Schneelawinen
zusehen.
Die frechen Keas
finden Gefallen, alles was
nicht beaufsichtigt ist, in ihren Besitz zu nehmen.
So
fehlen nach kurzer Zeit bereits Unterwäsche und einige
T-Shirts, die zum Trocken auf der Leine hingen.
Den Gang zum
"Klo überm Hof" hat man sich nachts bei eisigem
Wind zweimal überlegt.
Nachts konnten wir
den Wetterumschwung bereits hören. Es hat gestürmt, dass
wir dachten
die Hütte wird weggeblasen. Abstieg am
nächsten Morgen bei Böen bis 120 KM/H.
Es hat mich mit meinem Rucksack mehrmals niedergestreckt und
mir wurde klar,
dass mit dem Wetter Down Under nicht zu
spaßen ist.
Die nächsten Tage habe ich genutzt, um
über den Ball Pass und ein Stück über den Hooker Glacier
im
Hooker Valley zu gehen. Beeindruckend, fast
unverständlich war für mich, dass die Gletscher
bis auf
800 Meter herunter gehen und hier das "ewige Eis" bilden.
Der Arthur`s- und Lewis Pass
sind die Verbindungsstrassen zwischen Ost- und Westküste.
Es lohnt sich auf alle Fälle hier einige Tage einen Stopp
einzulegen und einige Tracks zu gehen.
Hier
spürt man die Harmonie der Natur und hat absolutes
Verständnis für die 35 Menschen,
die sich entschieden
haben ihr Leben hier zu leben. Auf
meinem Plan stehen Touren zum Avalanche Peak,
Punchbowl
Waterfall und Cass Saddle. Letztere führt mich über
zahlreiche Flüsse und Bäche,
sodass die Schuhe 3 Tage nass
waren. In den urigen Hütten ( 1+2+3+4
), habe ich meine Nächte
verbracht.
Leute was soll ich schreiben – packt Euren Rucksack und
fliegt ins Paradies.
Die moosbehangenen
Bäume,
unglaublichen Wasserfälle
lassen keine Wünsche offen.
Nochmals zur Westküste – Punakaki
mit Paparoa National Park. Der Küstenstreifen
zwischen Westport
und Greymouth ist mit der schönste
Regenwald Neuseelands. Wie bereits vor Wochen
beschrieben ist
dies die Wetterseite und heftigste
Regenfälle sind an der Tagesordnung. So musste ich nach 3
Stunden
im strömendem Regen, das Ziel schon in Sicht, die
ganze Strecke wieder zurückgehen,
da der letzte Bach zu
einem reissendem Fluss wurde und eine Überquerung
lebensgefährlich gewesen wäre.
Beim Rückmarsch lagen
einige Bäume auf meiner Strecke, die 2 Stunden vorher noch
gestanden sind –
ein Baum hätte mich fast erschlagen. Es
hat geschüttet und gestürmt, sodass es teilweise
abenteuerlich
und unheimlich war durch den dichten und fast
dunklen Regenwald zu gehen.
Akaroa, ein Hafenstädtchen mit
französischen Flair liegt gut eine Fahrtsunde südlich vom
konservativen
und sehr englisch geprägtem Christchurch.
Akaroa, in einer geschützten Bucht in Banks Peninsula,
hat mir so gut gefallen, dass ich diese Halbinsel vier mal
besucht habe. Ob die Le Bons Bay
mit ihren
schneebedeckten Hügeln kurz nach einem
Wintereinbruch Ende Mai, der 4-Tage-
Banks - Peninsula
-Track,
der einem auf nur
35 km vier Buchten
in 4 Tagen mit 4 wunderschönen
rustikalen Hütten bietet, eine Wanderung auf den 800 Meter
hohen
Purple Peak
mit einer sensationellen
Aussicht auf Akaroa, den Hafen und das offene
Meer oder
einfach nur durch Akaroa zu schlendern - jede
Anfahrt hat sich gelohnt.
Nach all den Anstrengungen bestand die
anschließende Zeit darin nichts zu tun, und dies möglichst
stilvoll.
So aßen wir leckere Speisen, tranken hervorragenden Wein,
und ließen uns gemütlich in einer traumhaft
schönen
Landschaft nieder – im Marlbourough Sounds.
Ich werde mich
an dieser Freude das ganze Leben lang erinnern.
In den nächsten Tagen geht es mit der
Fähre nach Wellington. Wir sehen uns wieder auf der
Nordinsel.